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NABU Frankfurt Nord Forderungen zur Landtagswahl 2023

Von Martin Kraft // photo.martinkraft.com, CC BY-SA 3.0,

Effektive Maßnahmen zum Wasserrückhalt in der Landschaft
Entwässerungsmaßnahmen der Vergangenheit waren nicht nur für Lebensräume und Arten ein großes Problem, sondern sind es heute in trockenen Jahren auch für das Überleben von Wäldern, die Bodenfruchtbarkeit der Landwirtschaft und der Trinkwassergewinnung. Aus „Stadtentwässerung“ muss Aktives Wassermanagement werden! Wir brauchen effektive Maßnahmen zum Wasserrückhalt in den Wäldern und der Feldflur sowie zur Stärkung der Grundwasserneubildung. Dabei spielt eine klimaangepasste Forstwirtschaft mit Dauerwald und geschlossenen Beständen eine große Rolle. Zudem muss Feuchtgrünland erhalten und wo immer möglich wiederhergestellt werden. Die Frage darf nicht lauten „Brauchen wir das wirklich?“ sondern: „Womit fangen wir an?“

Im Frankfurter Norden müssen hierfür insbesondere nach den letzten Hochwasserereignissen Maßnahmen am Eschbach, am Erlenbach und am Kalbach umgesetzt werden. Als erster Schritt ist die an Erlenbach und Kalbach bereits begonnene Entfernung der Uferverbaue am Eschbach fortzusetzen. In einem zweiten Schritt fordern wir die Politik auf, die zuständigen Ämter so auszustatten, dass sie die Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Gewässerrandstreifen auch tatsächlich durchsetzen können. An den Taunushängen müssen nach dem erfolgreichen Vorbild von Oberursel auch in den Wäldern von Bad Homburg und der Stadt Frankfurt Maßnahmen zur Wasserrückhaltung umgesetzt werden.

Die Rolle des Bibers als Landschaftsgestalter und Wasserbauer muss gestärkt werden. 

Artenschutz und Gewässerrenaturierung müssen zusammen gedacht und umsetzt werde. Das „100 wilde Bäche“-Programm muss weiter vorangetrieben werden. Großzügige, über die gesetzliche Mindestanforderung von 5 bzw. 10m Gewässerrandstreifen hinausgehende Auenbereiche könnten bei natürlicher Entwicklung auch einen Beitrag zur Erfüllung der EU-Biodiversitätsstrategie von 10% „strikter Schutzgebiete“ erfüllen.

Aus den Trippelschritten der Vergangenheit bei der Umsetzung der Europäischen Wasserrahmen-Richtlinie muss nun ein Sprint werden, um ihre Ziele zum Gewässerschutz bis zum Jahr 2027 noch zu erreichen.

Die Versiegelung von Böden darf nicht weiter voranschreiten! Deshalb muss der Flächenverbrauch in Frankfurt von jetzt 2,63 auf 0,00 Hektar pro Tag im Jahr 2030 heruntergefahren werden.

Die Umsetzung des Arten- und Biotopschutzkonzeptes (ABSK) der Stadt Frankfurt muss endlich begonnen werden. Besonders die Verbindung von Eschbach und Erlenbach durch einen Biotopverbund über den Pfingstberg muss hergestellt werden.

Mobilitätswende statt Autobahnausbau
Wir lehnen den Ausbau der A661 und der A5 ab. Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen, dass ein Mehr an Fahrspuren die Staugefahr keineswegs senkt, sondern nur mehr Verkehr anzieht. Der Autobahnausbau führt lediglich zu weiterer Flächenversiegelung sowie der Zerstörung wertvollen Ackerbodens und natürlicher Lebensräume. Stattdessen fordern wir die Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs nach dem Vorbild des Ausbaus der S6 zwischen Friedberg und Frankfurt.

Die Forderungen sind eine Ergänzung zu den Forderungen des NABU Landesverbands Hessen
Mehr zu den Forderungen des NABU Hessen unter: https://hessen.nabu.de/naturundlandschaft/aktionenundprojekte/landtagswahl/index.html